Unterhalb dem Dorf Visperterminen liegt Europas höchster, zusammenhängender Weinberg, auf einer Höhe zwischen 650 und 1’150 Meter. In kurzen Terrassen mit hohen Trockensteinmauern überwindet der Weinberg, genannt "Rieben", auf engstem Raum 500 Höhenmeter.
Hunderte dieser Stützmauern machen aus den Steilhängen kleine Rebgärten, die oft nicht grösser als zwei Leintücher sind. Die Südlage des Hanges, in einer der trockensten Gegenden der Schweiz, und die grossen Steinflächen dieser Trockensteinmauern machen die „Rieben“ bis in den Spätherbst zu einer Wärmekammer, die den Trauben – zusammen mit ein paar Föhnstössen – die nötige Reife verleiht.
Winzerei im Wallis
Mit 5’259 Hektar verfügt das Wallis heute über die grösste Weinbaufläche der Schweiz. Während die äussersten Punkte vom Ende des Genfer Sees bis nach Visperterminen reichen, zieht sich der Walliser Weinberg zwischen Martigny und Visperterminen, beinahe 120 Kilometer weit, über dem rechten Ufer der Rhone hin. Die Rebstöcke gedeihen im Wallis normalerweise in einer Höhe zwischen 450 bis 800 Metern, mit einer berühmten Ausnahme: Den Weinbergen von Visperterminen. Die gesamte Weinbaufläche im Wallis verteilt sich auf rund 119’500 Parzellen, mit fast 23’000 Eigentümern, von denen weniger als 20% als Vollzeit-Winzer tätig sind.
Das Wetter ist ein wichtiger Faktor: Im Wallis herrscht Kontinentalklima. Der Einfluss der Alpen überwiegt. Die Winter sind kalt, mit gelegentlicher Frostgefahr, die Sommer dagegen heiss. Die Jahresniederschlagsmenge ist gering (circa 600 mm). Der Herbst zeigt sich häufig mild und sonnig, wobei der Föhnwind die Reifung der späten Spezialitäten begünstigt.